Der Erfolg bei der Bewerbung fängt mit einem professionellen Lebenslauf und einem aussagekräftigen Anschreiben an. Was es beim Erstellen des Lebenslaufs für Bewerbungen im deutschen Sprachraum zu beachten gibt, erklären wir Ihnen hier.

Lebenslauf ist nicht gleich Lebenslauf
Zuerst wollen wir gleich einmal vorausschicken, dass sich Layout und Struktur des Lebenslaufs von Land zu Land unterscheiden können. Auch in Sachen Inhalt gibt es gewisse Punkte zu beachten, denn in englischsprachigen Ländern wird beispielsweise auf gewisse persönliche Daten im Lebenslauf verzichtet, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ganz selbstverständlich sind.
Es macht daher durchaus Sinn, mit Lebenslauf-Vorlagen zu arbeiten, die es online für verschiedene Sprachen gibt und die bereits die einzelnen erforderlichen Abschnitte in Form von Platzhaltern enthalten. So gehen Sie sicher, dass Sie jene Informationen und Daten, die im jeweiligen Land gefordert werden, berücksichtigen und ungewollte Angaben weglassen. Doch lassen Sie uns im Folgenden explizit auf den deutschen Lebenslauf eingehen und einen genaueren Blick darauf werfen, was hier gefragt ist.
Der deutsche Lebenslauf – Struktur und Inhalt
Die gängigste Form im deutschen Sprachraum ist der tabellarische Lebenslauf, der, wie der Name bereits sagt, alle Angaben in tabellarischer Form darstellt. Er findet dank seiner Übersichtlichkeit großen Anklang und hat sich zum allgemein akzeptierten Standard durchgesetzt, auch wenn es Sonderformen gibt. Dazu zählen beispielsweise der ausführliche Lebenslauf, das Kurzprofil, der kreative oder der handschriftliche Lebenslauf. Diese sollten allerdings nur dann eingereicht werden, wenn in der Stellenausschreibung explizit danach gefragt wird.
Struktur des tabellarischen Lebenslaufs
Während es bis vor wenigen Jahren noch üblich war, den Werdegang in chronologischer Form darzustellen, setzt sich ähnlich wie im englischsprachigen Ausland auch bei uns immer mehr die umgekehrt chronologische Auflistung der bisherigen Stationen durch. Das ist auch nur folgerichtig, denn immerhin sind die zuletzt gemachten Erfahrungen meistens jene mit der größten Bedeutung für eine neue Stelle.
Abgesehen davon, ob Sie die chronologische oder antichronologische Form wählen, bietet ein tabellarischer Aufbau die Möglichkeit, alle wichtigen Punkte auf den ersten Blick erkenntlich aufzulisten. Er zeichnet sich durch ein übersichtliches Layout aus und sollte eine möglichst lückenlose Darstellung aller bisherigen Stationen beinhalten. Die in einzelne Abschnitte unterteilte Struktur lenkt den Blick des Lesers automatisch auf die entscheidenden Informationen. Die Wahl verschiedener Schriftarten und -farben kann den Lebenslauf optisch noch zusätzlich aufwerten und auch hier finden Sie im Internet verschiedene Muster, die hilfreich sind und Ihnen die Arbeit erleichtern.
Inhalt des deutschen Lebenslaufs
Der tabellarische Lebenslauf sollte neben Ihren persönlichen Daten Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen ebenso beinhalten wie fachliche Qualifikationen und allfällige weitere relevante Kenntnisse, die Sie im Lauf Ihrer Ausbildung – Lehre oder Studium – erworben haben. Sie sollten so aufgelistet werden, dass der Empfänger sofort erkennen kann, ob Sie die wichtigsten, wenn nicht sogar alle Anforderungen für die ausgeschriebene Stelle erfüllen.
Persönliche Daten werden dabei ebenso in einem einzelnen Abschnitt genannt wie die Ausbildung und der bisherige berufliche Werdegang. Zusätzlich können Sie optional noch Angaben zu besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten, aber auch zu Interessen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten und Hobbys machen. Dabei sollten Sie immer abwägen, welche Informationen für die angestrebte Stelle bzw. das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, relevant sind. Interessen, Kenntnisse und Fähigkeiten, die keinen Bezug zum Berufsfeld oder zur Branche haben und dementsprechend keinen Mehrwert versprechen, sollten Sie lieber nicht nennen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie einen ohnehin umfangreichen Werdegang haben. Beachten Sie nämlich, dass ein tabellarischer Lebenslauf nicht länger als zwei DIN A4-Seiten sein sollte.
Formatierung und Design
Ein sauber und ordentlich formatierter Lebenslauf ohne Fehler sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dennoch gibt es immer wieder Beispiele, bei denen das Layout zu wünschen übrig lässt oder in Sachen Format übertrieben wurde. Zu viel des Guten macht dabei einen ebenso schlechten Eindruck wie ein unstrukturiertes Format. Das heißt, dass Sie nicht zu viele verschiedene Schriftarten, Farben und gestalterische Elemente verwenden sollten, denn der Fokus darf nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken.
Was durchaus Sinn macht, ist, das Design an das Unternehmen oder die Branche, in der Sie sich bewerben, anzupassen. Wenn Sie sich beispielsweise bei einer Behörde, bei einem traditionellen oder konservativen Arbeitgeber bewerben, dann sollten Sie entsprechend einen klassischen und einfachen Lebenslauf wählen. In Start-ups und jungen Unternehmen oder kreativen Branchen können Sie sich hingegen von Ihren Mitbewerbern abheben, indem Sie im wahrsten Sinne des Wortes Farbe bekennen und die Formatierung etwas auffälliger gestalten.
Alles in allem ist es immer empfehlenswert, den Bewerbungsunterlagen eine persönliche Note zu verleihen, dabei aber dennoch nicht den Bogen zu überspannen.
Der Lebenslauf in anderen Ländern
Wir haben es eingangs bereits erwähnt – es gibt gewisse Unterschiede zwischen dem deutschen Lebenslauf und dem vergleichbaren Dokument in anderen Ländern. Falls Sie sich in Österreich oder der Schweiz bewerben, können Sie sich an die Vorgaben für den deutschen Lebenslauf halten. Soll es jedoch ins fremdsprachige Ausland gehen, ist nicht nur die Sprache eine andere, sondern mitunter müssen Sie auch darauf achten, dass andere Informationen gefordert werden oder die Struktur abweichen kann.
Wir können darauf hinweisen, dass in englischsprachigen Ländern sowie auch im skandinavischen Raum generell weniger persönliche Daten als bei uns angegeben werden. So sind Informationen zu Nationalität und Familienstand ebenso tabu wie ein Bewerbungsfoto. Das hat damit zu tun, dass Bewerber nicht aufgrund ihres Hintergrunds bewertet werden sollen. Möglichen Diskriminierungen aufgrund von Herkunft oder Alter soll aber auch in Deutschland ein Riegel vorgeschoben werden, weshalb seit dem Jahr 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gilt. Dieses besagt, dass Arbeitgeber gewisse persönliche Daten bei der Bewerbung nicht einfordern dürfen. Die Praxis sieht allerdings vielfach noch anders aus und so sollten Sie stets situationsbedingt abwägen, welche Informationen zu Ihrer Person Sie angeben oder lieber weglassen möchten.
Übrigens: Um den Bewerbungsvorgang für Stellen im Ausland zu erleichtern und für einen einheitlichen Standard zu sorgen, hat die Europäische Union den sogenannten Europass-Lebenslauf eingeführt, der als Vorlage in allen europäischen Sprachen online als Muster verfügbar ist.